Den Krieg beenden
Robert Limpert
„Jede Stadt, die Widerstand leistete, wurde zusammengeschossen und dann doch erobert! ... Wenn die Panzer kommen: Weisse Fahnen raus! Niemand leistet Widerstand! Tod den Nazi Henkern!“
Im Frühjahr 1945 fordert der Student Robert Limpert mit gleichgesinnten Freunden die Bewohner von Ansbach auf, sich gegen die „Nazi Henker“ zu behaupten und die fränkische Stadt kampflos den amerikanischen Truppen zu übergeben. Er will damit weiteres sinnloses Blutvergießen verhindern. Als die amerikanischen Truppen kurz vor Ansbach stehen, wird Robert Limpert beobachtet, als er das Telefonkabel zum Gefechtsstand des Ortskommandanten zerschneidet. Hitlerjungen denunzieren ihn. Ein Standgericht unter Vorsitz des Kommandanten der „Verteidigungseinheiten“ verurteilt Robert Limpert zum Tode; das Urteil wird am gleichen Tag, dem 18. April 1945, wenige Stunden vor der Befreiung der Stadt, vollstreckt. Dabei übernimmt der Kampfkommandant persönlich die Aufgabe des Henkers.
Elke Fröhlich: Ein junger Märtyrer, in: Bayern in der NS-Zeit. Die Herausforderung des Einzelnen. Geschichten über Widerstand und Verfolgung, hrsg. von Elke Fröhlich und Martin Broszat, Band VI., München 1983, S. 228–257.
Diana Fritz: Ansbach unterm Hakenkreuz, Stadt Ansbach (Hg.), Ansbach 2002.
Ulrike Pugovel und Martin Stankowski: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, Band 1, Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.), Bonn 1996.
Cord Arendes, Edgar Wolfrum, Jörg Zedler (Hg.): Terror nach Innen: Verbrechen am Ende des Zweiten Weltkrieges, Göttingen 2002.