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Was konnten sie tun?
Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1939–1945
Eine Ausstellung der Stiftung 20. Juli 1944 und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Die Kriegsrealität sichtbar machen

Helmuth Hübener

Helmuth Hübener mit Hut, Jackett, weiter Hose und Umhängetasche im Park
Helmuth Hübener mit Hut, Jackett, weiter Hose und Umhängetasche im Park

Helmuth Hübener

© SAPMO-Barch, Bildarchiv

„Lasst Euch Euren freien Willen, das Kostbarste, was Ihr besitzt, nicht nehmen.“

Flugblatt „Hitlerjugend“, 1941

Helmuth Hübener kommt 1925 in Hamburg als Sohn einer Arbeiterin zur Welt und wächst ohne Vater auf. Er wird entscheidend durch die Religionsgemeinschaft Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) geprägt. 1941 beginnt er eine Lehre bei der Hamburger Sozialbehörde. Zugleich hilft er als ehrenamtlicher Sekretär dem Gemeindepräsidenten seiner Religionsgemeinschaft. 1940/41 kommt er in Kontakt mit einer illegalen Altonaer kommunistischen Jugendgruppe. Er hört regelmäßig ausländische Rundfunksender und verbreitet wichtige Meldungen als Streuzettel weiter. Im Sommer 1941 gewinnt er mit dem sechzehnjährigen Schlossergesellen Rudolf Wobbe und dem siebzehnjährigen Malergesellen Karl-Heinz Schnibbe, wenig später mit dem siebzehnjährigen Verwaltungslehrling Gerhard Düwer Gesinnungsfreunde. Sie diskutieren gemeinsam mit ihm zahlreiche Flugblätter und verteilen sie in Hamburger Arbeitervierteln, um die nationalsozialistischen Wehrmachtberichte und Nachrichtensendungen zu korrigieren. Im Winter 1941 sehen die Freunde um Hübener bereits die militärische Niederlage voraus. Sie wollen deshalb nicht mehr allein mit kurzen Parolen auf Streuzetteln zum Kampf gegen das NS-Regime auffordern, sondern die Menschen über den Ernst der Lage aufklären. Innerhalb von sechs Monaten konzipiert Hübener mehr als 20 Flugblätter. Ende Januar 1942 bitten Düwer und Hübener einen Bekannten, die Flugblätter ins Französische zu übersetzen. Sie werden dabei beobachtet, denunziert und am 5. Februar 1942 von der Gestapo verhaftet, die wenige Tage später auch Schnibbe und Wobbe festnimmt. Die Jugendlichen werden schwer misshandelt. Am 11. August 1942 findet vor dem Berliner "Volksgerichtshof" der Prozess statt. Helmuth Hübener wird trotz seines Alters von 17 Jahren zum Tode verurteilt und am 27. Oktober 1942 in Berlin-Plötzensee ermordet. Seine drei Freunde erhalten lange Freiheitsstrafen. Sie können das Kriegsende überleben.

Flugblatt "Hitlerjugend", Winter 1941

Flugblatt "Hitlerjugend", Winter 1941

© Bundesarchiv
Helmuth Hübener mit Seitenscheitel, er guckt ernst in die Kamera.

Portrait Helmuth Hübener

© Gedenkstätte Deutscher Widerstand 

Portrait Helmuth Hübener

© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Ablehnung des Gnadenersuchs für Helmuth Hübener

Ablehnung des Gnadenersuchs für Helmuth Hübener

© Bundesarchiv
Todesurteil des "Volksgerichtshofes" gegen Helmuth Hübener

Todesurteil des "Volksgerichtshofes" gegen Helmuth Hübener

© Bundesarchiv
Das Plakat ist Knallrot, darauf die Bekanntmachung, dass Helmuth Hübener am 27. Oktober hingerichtet wurde.

Bekanntmachung der Hinrichtung von Helmuth Hübener

© Bundesarchiv 

Bekanntmachung der Hinrichtung von Helmuth Hübener

© Bundesarchiv
Flugblatt "Der Nazi-Reichsmarschall"

Flugblatt "Der Nazi-Reichsmarschall"

© Bundesarchiv
Flugblatt "Im Jahr einundvierzig ..."

Flugblatt "Im Jahr einundvierzig ..."

© Bundesarchiv
Flugblatt "Kamerad im Norden, Süden, Osten, Westen ..."

Flugblatt "Kamerad im Norden, Süden, Osten, Westen ..."

© Bundesarchiv
Das letzte von Helmuth Hübener verbreitete Flugblatt, Februar 1942

Das letzte von Helmuth Hübener verbreitete Flugblatt, Februar 1942

© Bundesarchiv
Literatur

Ulrich Sander: Helmuth Hübener, Berlin 1983.

Ulrich Sander: Jugendwiderstand im Krieg – die Helmuth-Hübener-Gruppe 1941/1942, Bonn 2002.

Karl-Heinz Schnibbe: Jugendliche gegen Hitler – die Helmuth-Hübener-Gruppe in Hamburg 1941/42. Dokumentiert von Blair Holmes und Alan Keele, Berg am See 1991.

Links

Artikel zur Gruppe um Helmuth Hübener: welt.de

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