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Was konnten sie tun?
Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1939–1945
Eine Ausstellung der Stiftung 20. Juli 1944 und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Die NS-Führung ausschalten

Georg Elser

Passfoto von Georg Elser, er trägt einen Anzug mit Krawatte und lächelt leicht.
Passfoto von Georg Elser, er trägt einen Anzug mit Krawatte und lächelt leicht.

Georg Elser

© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

„Ich wollte ja auch durch meine Tat ein noch größeres Blutvergießen verhindern.“

Georg Elser, November 1939

Johann Georg Elser wächst in einer Württemberger Arbeiterfamilie auf. Er beginnt 1917 eine Ausbildung zum Eisendreher, die er zwei Jahre später abbrechen muss, und wird Bau- und Möbelschreiner. Seit 1925 arbeitet er in einer Konstanzer Uhrenfabrik, seit 1930 in einem ähnlichen Betrieb in Meersburg. 1932 kehrt er nach Königsbronn zurück und richtet sich eine kleine Schreinerwerkstatt ein. Seit 1935 findet er als Gelegenheitsarbeiter sein Auskommen und arbeitet ab Dezember 1936 in einer Armaturenfabrik in Heidenheim/Württemberg. Er steht vorübergehend dem Roten Frontkämpferbund nahe, wird aber bald zum Einzelgänger, weil er entschiedenen Widerstand gegen Hitlers Regierungsübernahme fordert. Nach dem Münchener Abkommen vom Herbst 1938 entscheidet sich Elser, gewaltsam Widerstand gegen das NS-Regime zu leisten und auf diese Weise den Ausbruch eines als sicher erwarteten Weltkriegs zu verhindern. Er versteckt eine Bombe im Münchener Bürgerbräukeller, wo Hitler regelmäßig zum Jahrestag seines Umsturzversuchs vom 9. November 1923 vor "alten Kämpfern" der NSDAP spricht. Hitler verlässt am Abend des 8. November 1939 vor der Explosion die Versammlungsstätte. Die Detonation zerstört die Galerie des Saales fast völlig und hätte Hitler wahrscheinlich getötet. Bei dem Anschlag kommen eine Kellnerin und sechs Zuhörer ums Leben, ein weiterer stirbt wenige Tage später. Elser, der München bereits verlassen hat, wird eine Stunde vor der Explosion am Konstanzer Grenzübergang zur Schweiz festgehalten und wegen seines verdächtigen Tascheninhalts der Gestapo übergeben. Er wird Mitte November 1939 nach Berlin gebracht und später in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau verlegt. Ein geplanter Schauprozess, in dem nicht vorhandene Verbindungen Elsers mit dem britischen Geheimdienst konstruiert werden sollen, wird nicht durchgeführt. Kurz vor Kriegsende befiehlt Reichsinnenminister Heinrich Himmler die Ermordung von Georg Elser. Er wird am 9. April 1945 im KZ Dachau erschossen.

Georg Elser im Trachtenanzug läuft weit ausschreitend und offensichtlich gut gelaunt eine Straße entlang.

Georg Elser

© Schweizerisches Bundesarchiv Bern 

Georg Elser

© Schweizerisches Bundesarchiv Bern
Der Bürgerbräukeller ist total zerstört, das Dach kommt runter, man kann durch die zerstörte Fassade das Haus dahinter sehen

Der zerstörte Bürgerbräukeller München nach dem Anschlag von Johann Georg Elser

© Gedenkstätte Deutscher Widerstand 

Der zerstörte Bürgerbräukeller München nach dem Anschlag von Johann Georg Elser

© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Zwei Uhrwerke mit Zeigern auf Metallplatten, die übereinander in einen Kasten eingebaut sind.

Von Georg Elser während der Haft gefertigter detailgetreuer Nachbau; Seitenansicht des Sprengkörpers mit Blick auf die beiden Uhrwerke

© Institut für Zeitgeschichte München 

Von Georg Elser während der Haft gefertigter detailgetreuer Nachbau; Seitenansicht des Sprengkörpers mit Blick auf die beiden Uhrwerke

© Institut für Zeitgeschichte München
Befehl zur Ermordung Georg Elsers; Schreiben des Chefs der Geheimen Staatspolizei Heinrich Müller an den Kommandanten des KZ Dachau

Befehl zur Ermordung Georg Elsers; Schreiben des Chefs der Geheimen Staatspolizei Heinrich Müller an den Kommandanten des KZ Dachau

© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Entschluss zur Tat, Auszug aus dem Protokoll der Gestapo-Vernehmung von Georg Elser, Berlin, 23. November 1939

Entschluss zur Tat, Auszug aus dem Protokoll der Gestapo-Vernehmung von Georg Elser, Berlin, 23. November 1939

© Bundesarchiv
Literatur

Lothar Gruchmann (Hrsg.): Johann Georg Elser. Autobiographie eines Attentäters. Der Anschlag auf Hitler im Bürgerbräu 1939, Stuttgart 1989.

Peter Steinbach/Johannes Tuchel: Georg Elser, Berlin 2008.

Peter Steinbach/Johannes Tuchel: Georg Elser (1903–1945), in: Weber, Reinhold/Mayer, Ines (Hrsg.): Politische Köpfe aus Südwestdeutschland, Stuttgart (Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg) 2005, S. 167–178.

Links

georg-elser.de

Georg Elser Arbeitskreis: georg-elser-arbeitskreis.de

Die gesamten Verhörprotokolle Georg Elsers: georg-elser-arbeitskreis.de

Auswahlbibliographie zu Georg Elser: georg-elser.de

Download des Artikels "Steinbach, Peter/Tuchel, Johannes: Georg Elser (1903–1945), in: Weber, Reinhold/Mayer, Ines (Hrsg.): Politische Köpfe aus Südwestdeutschland, Stuttgart (Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg) 2005, S. 167–178." als PDF: Georg Elser (1903-1945)

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