Für die Zukunft planen
Adam von Trott zu Solz
„Der Dienst an den Rechten des Einzelnen – des ‚Menschen’, wie die Naturrechtler sagen – im Zusammenhang und im Konflikt mit all den äußerlichen Ordnungen und Hindernissen ist mir ungleich wichtiger als der Dienst am ‚Staat’ (der zur Willkür geworden ist).“
Als fünftes Kind des preußischen Kultusministers August von Trott zu Solz geboren, lebt Adam von Trott zu Solz bis 1917 überwiegend in Berlin und wächst in einem geistig offenen Klima auf. Ab 1927 studiert er Rechtswissenschaft in München und Göttingen. Nach seiner Promotion 1931 bewirbt er sich erfolgreich um ein Rhodes-Stipendium in Oxford. 1933 kommt Trott zu Solz nach Deutschland zurück und legt 1936 das Assessorexamen ab. 1937/38 kann er ein Jahr als Stipendiat vor allem in China und Ostasien verbringen. Diese Auslandsaufenthalte beeinflussen ihn stark. Trott zu Solz trifft hierbei auch immer wieder mit Gegnern des Regimes zusammen. Anfang 1937 lernt er in Oxford Helmuth James Graf von Moltke, 1940 Peter Graf Yorck von Wartenburg kennen. Im Frühjahr 1940 wird Trott zu Solz als Mitarbeiter der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes eingestellt, um seine Studienreisen auszuwerten. Hier hat er Gelegenheit, unauffällig mit den Gruppen um Hans von Dohnanyi und Dietrich Bonhoeffer im Amt Ausland/Abwehr des Oberkommandos der Wehrmacht regelmäßige Kontakte aufzubauen. Trott zu Solz unternimmt von 1941 bis 1943 mehrere Reisen ins Ausland und versteht sich als außenpolitischer Beauftragter des Kreisauer Kreises. Während der dritten Kreisauer Haupttagung Pfingsten 1942 leitet er die Diskussion über die Grundlagen künftiger deutscher Außenpolitik. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 bleibt er zunächst unbehelligt und wird erst fünf Tage später verhaftet, als die Verbindungen der Verschwörer um Stauffenberg zum Auswärtigen Amt bekannt werden. Adam Trott zu Solz wird am 15. August 1944 vom "Volksgerichtshof" zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee ermordet.
Brief von Adam von Trott zu Solz an seine Frau Clarita über Pflichterfüllung vom Juni 1944
Umschrift des Briefes von Adam von Trott zu Solz an seine Frau Clarita über Pflichterfüllung vom Juni 1944
Todesurteil des "Volksgerichtshofes" gegen Adam von Trott zu Solz und andere
Benigna von Krusenstjern: „daß es Sinn hat zu sterben – gelebt zu haben“. Adam von Trott zu Solz 1909–1944, 2. Aufl., Göttingen 2009.
Clarita von Trott zu Solz: Adam von Trott zu Solz. Eine Lebensbeschreibung. Mit einer Einführung von Peter Steinbach. Durch neue Dokumente ergänzte Ausgabe, Berlin 2009.
Henry O. Malone: Adam von Trott zu Solz. Werdegang eines Verschwörers 1909–1938. Berlin 1986.
Zum Kreisauer Kreis: Günter Brakelmann: Der Kreisauer Kreis. Chronologie, Kurzbiographien und Texte aus dem Widerstand, Münster 2003.
Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V.:https://stiftung-adam-von-trott.de