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Walter Klingenbeck
„Lieber Jonny! Vorhin habe ich von Deiner Begnadigung erfahren. Gratuliere! Mein Gesuch ist allerdings abgelehnt. Ergo gehts dahin. Nimms net tragisch. Du bist ja durch. Das ist schon viel wert. Ich habe soeben die Sakramente empfangen und bin jetzt ganz gefaßt. Wenn Du etwas für mich tun willst, bete ein paar Vaterunser. Leb wohl. Walter“
Walter Klingenbeck, in München geboren, gehört bis 1936 der katholischen Jungschar an und hört regelmäßig ausländische Nachrichten im Rundfunk ab. 1941 sammelt er eine Gruppe katholischer Jugendlicher um sich, die seine ablehnende Haltung gegenüber dem nationalsozialistischen Staat teilen. Sie verfassen gemeinsam Flugblätter und rufen darin zum Sturz des Regimes auf. Im Sommer 1941 stellen sie kleine Rundfunksender her und verbreiten damit oppositionelle Nachrichten. Klingenbeck wird am 26. Januar 1942 verhaftet, am 24. September 1942 vom "Volksgerichtshof" zum Tode verurteilt und am 5. August 1943 in München-Stadelheim ermordet. Seine Freunde Daniel von Recklinghausen und Hans Haberl werden einige Tage nach ihrem Todesurteil zu achtjähriger Zuchthausstrafe begnadigt.
Todesurteil gegen Walter Klingenbeck, Daniel von Recklinghausen und andere vom 24. September 1942
Anklageschrift im Prozess gegen Walter Klingenbeck, Daniel von Recklinghausen, Hans Haberl und Erwin Eidel
Karl-Heinz Jahnke: Jugend im Widerstand 1933–1945. Frankfurt am Main 1985, S. 127ff.
Aktueller Artikel zu Walter Klingenbeck (2012): zeit.de