• Datenschutz
  • |
  • Ausleihbedingungen
  • |
  • Kontakt

Was konnten sie tun?
Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1939–1945
Eine Ausstellung der Stiftung 20. Juli 1944 und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Kriegspläne verraten

Hans Oster

Hans Oster in Uniform, den Kopf mit der Hand abgestützt, mit fragendem Blick.
Hans Oster in Uniform, den Kopf mit der Hand abgestützt, mit fragendem Blick.

Hans Oster

© Gedenkstätte Deutscher Widerstand

„Man kann nun sagen, daß ich Landesverräter bin, aber das bin ich in Wirklichkeit nicht, ich halte mich für einen besseren Deutschen als alle die, die hinter Hitler herlaufen. Mein Plan und meine Pflicht ist es, Deutschland und damit die Welt von dieser Pest zu befreien.“

Hans Oster, vermutlich 1940

Hans Oster nimmt als Generalstabsoffizier am Ersten Weltkrieg teil und wird anschließend in die Reichswehr übernommen, die er 1932 aus persönlichen Gründen verlässt. Er ist verheiratet mit Gertrud Knoop, mit der er eine Tochter und zwei Söhne hat. Nach 1933 wird Oster reaktiviert und dient als Offizier in der Abteilung Abwehr der Reichswehr. 1935 zum Oberstleutnant, 1939 zum Oberst befördert, wird er Leiter der Zentralabteilung des Amtes Abwehr. Oster will schon 1938 den Umsturz durch einen Anschlag auf Hitler erreichen. Er übernimmt bei allen Putschplänen und Umsturzversuchen zentrale Aufgaben und steht im Mittelpunkt der Widerstandsgruppe in der Abwehr. 1940 informiert er den niederländischen Militärattaché in Berlin über den bevorstehenden Überfall deutscher Truppen auf die Niederlande. 1941 wird er Generalmajor und Chef des Stabes im Amt Ausland/Abwehr des Oberkommandos der Wehrmacht. Oster muss 1943 wegen einer angeblichen Devisenaffaire seinen Abschied nehmen – er hatte Juden als Agenten getarnt die Flucht in die Schweiz ermöglicht – und wird seitdem von der Gestapo überwacht. Nach einem gelungenen Attentat soll er Präsident des Reichskriegsgerichts werden. Hans Oster wird einen Tag nach dem gescheiterten Staatsstreich vom 20. Juli 1944 verhaftet, am 8. April 1945 von einem SS-Standgericht im KZ Flossenbürg auf Befehl Hitlers zum Tode verurteilt und einen Tag später dort ermordet.

Auszug aus der Anklageverfügung des Reichskriegsgerichts gegen Hans Oster und Hans von Dohnanyi, September 1943

Auszug aus der Anklageverfügung des Reichskriegsgerichts gegen Hans Oster und Hans von Dohnanyi, September 1943

© HStA Hannover
Hans Oster in Zivielkleidung guckt nach hinten über seine Schulter.

Hans Oster

© Archiv für Zeitgeschichte an der ETH, Zürich 

Hans Oster

© Archiv für Zeitgeschichte an der ETH, Zürich
Hinrichtungsmauer im Konzentrationslager Flossenbürg nach 1945

Hinrichtungsmauer im Konzentrationslager Flossenbürg nach 1945

© Privatbesitz 

Hinrichtungsmauer im Konzentrationslager Flossenbürg nach 1945

© Privatbesitz
Ermittlungsbericht: "Das Zusammenspiel mit der Abwehr."

Ermittlungsbericht: "Das Zusammenspiel mit der Abwehr."

© Bundesarchiv
"Die geistige Haltung des Offiziers" - Bericht der Sonderkommission 20. Juli 1944

"Die geistige Haltung des Offiziers" - Bericht der Sonderkommission 20. Juli 1944

© Bundesarchiv
Literatur

Hermann Graml: Der Fall Oster. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 14 (1966), S. 26ff.

Romedio Galeazzo von Thun-Hohenstein: Der Verschwörer. General Oster und die Militäropposition. München 1984.

Terry Parssinen: Die vergessene Verschwörung. Hans Oster und der militärische Widerstand gegen Hitler, München 2008.

Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli, Berlin 1994.

Jean Vanwelkenhuyzen: Die Niederlande und der „Alarm“ im Januar 1940, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Jg. 8, Heft 1 (1960), S. 17–36.

Links

Artikel als PDF zum Download: Jean Vanwelkenhuyzen: Die Niederlande und der „Alarm“ im Januar 1940, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Jg. 8, Heft 1 (1960), S. 17–36: ifz-muenchen.de


Seite Drucken
  • Einführung
  • Die NS-Führung ausschalten
  • Den Kriegsdienst verweigern
  • Kriegspläne verraten
  • Neuordnung denken
  • Verbündete im Ausland suchen
  • Für die Zukunft planen
  • Für den Frieden eintreten
  • „Feindsender“ hören
  • Informieren
  • Postkarten auslegen
  • Die Kriegsrealität sichtbar machen
  • Kriegsdienstverweigerer verstecken
  • Den Völkermord bezeugen
  • Aufrütteln
  • Ausweise fälschen
  • Zettel kleben
  • Kurierfahrten machen
  • Propaganda-Ausstellung zerstören
  • Flugblätter verbreiten
  • Zwangsarbeiter informieren
  • Verfolgten helfen
  • Den Umsturz planen
  • Den Tyrannen stürzen
  • Den Krieg beenden