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Was konnten sie tun?
Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1939–1945
Eine Ausstellung der Stiftung 20. Juli 1944 und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Postkarten auslegen

Elise Hampel

Auf dem Bild, das in Gestapohaft entstanden ist, sieht man Elise Hampel die Strapazen der Haft an. Sie guckt sehr ernst.
Auf dem Bild, das in Gestapohaft entstanden ist, sieht man Elise Hampel die Strapazen der Haft an. Sie guckt sehr ernst.

Elise Hampel

© Bundesarchiv

„Im Sinne der Gerechtigkeit gibt es nur eins: Nieder mit dem schurkischen Hitlerregime! [Dieses] bringt dem Volke Not, Elend, Tod! Nie einen Frieden.“

Postkarte des Ehepaares Hampel, um 1941

Elise Hampel wird am 27. Oktober 1903 in Bismark/Stendal geboren. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitet sie als Haushaltshilfe. 1935 heiratet sie Otto Hampel. Elise Hampel tritt 1936 in die NS-Frauenschaft ein und betätigt sich bis 1940 als Zellenleiterin. Der Tod des Bruders während des deutschen Angriffs auf Frankreich lässt Elise und ihren Mann zu Gegnern des NS-Regimes werden. Zwischen September 1940 und ihrer Verhaftung Ende September 1942 schreiben sie Postkarten und mehr als 200 handschriftliche Flugzettel, die sie in der Stadt, häufig im Einzugsbereich ihrer Wohnung im Berliner Bezirk Wedding, in Briefkästen und Treppenhäusern auslegen. Sie fordern darin auf, sich nicht an den Straßensammlungen der Nationalsozialisten zu beteiligen, die Teilnahme am Krieg zu verweigern und Hitler zu stürzen. Das Ehepaar Hampel wird denunziert und am 20. Oktober 1942 verhaftet. Vor der Polizei erklärt Otto Hampel, "glücklich bei dem Gedanken" gewesen zu sein, gegen Hitler und sein Regime protestieren zu können. Otto und Elise Hampel werden am 22. Januar 1943 vom 2. Senat des "Volksgerichtshofes" wegen "Zersetzung der Wehrkraft" und "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt und am 8. April 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet. Ihr Schicksal ist die Grundlage für Hans Falladas Roman "Jeder stirbt für sich allein".

Postkarte des Ehepaares Hampel, um 1941

Postkarte des Ehepaares Hampel, um 1941

© Bundesarchiv
Postkarte Des Ehepaares Hampel, um 1941

Postkarte Des Ehepaares Hampel, um 1941

© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Links Elise Hampel im Brautkleid mit Schleier und Brautstrauß, rechts ihr Mann Otto im Smoking mit Zylinder in der Hand.

Hochzeitsfoto von Elise und Otto Hampel

© Privatbesitz 

Hochzeitsfoto von Elise und Otto Hampel

© Privatbesitz
Otto Hampel, in der Haft aufgenommen, im Anzug mit Krawatte. Er guckt sehr ernst.

Gestapoaufnahme von Otto Hampel

© Bundesarchiv 

Gestapoaufnahme von Otto Hampel

© Bundesarchiv
Todesurteil gegen Otto und Elise Hampel

Todesurteil gegen Otto und Elise Hampel

© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Postkarte des Ehepaares Hampel, um 1941

Postkarte des Ehepaares Hampel, um 1941

© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Postkarte des Ehepaares Hampel, um 1941

Postkarte des Ehepaares Hampel, um 1941

© Bundesarchiv
Postkarte des Ehepaares Hampel, um 1941

Postkarte des Ehepaares Hampel, um 1941

© Bundesarchiv
Flugschrift des Ehepaares Hampel, um 1941

Flugschrift des Ehepaares Hampel, um 1941

© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Postkarte des Ehepaares Hampel, um 1942

Postkarte des Ehepaares Hampel, um 1942

© Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Personen

Otto Hermann Hampel

Otto Hermann Hampel

Otto Hermann Hampel wird am 21. Juni 1897 in Mühlbock/Posen geboren. Er arbeitet nach dem Wehrdienst im Ersten Weltkrieg im Kabelwerk von Siemens-Schuckert in Berlin-Reinickendorf, zuletzt als Einrichter. Von 1928 bis 1933 ist er Mitglied des Stahlhelm. 1935 heiratet er Elise Lemme. Der Tod von Elise Hampels Bruder während des deutschen Angriffs auf Frankreich lässt Otto Hampel und seine Frau zu Gegnern des NS-Regimes werden. Zwischen September 1940 und ihrer Verhaftung Ende September 1942 schreiben sie Postkarten und mehr als 200 handschriftliche Flugzettel, die sie in der Stadt, häufig im Einzugsbereich ihrer Wohnung im Berliner Bezirk Wedding, in Briefkästen und Treppenhäusern auslegen. Sie fordern darin auf, sich nicht an den Straßensammlungen der Nationalsozialisten zu beteiligen, die Teilnahme am Krieg zu verweigern und Hitler zu stürzen. Das Ehepaar Hampel wird denunziert und am 20. Oktober 1942 verhaftet. Vor der Polizei erklärt Otto Hampel, "glücklich bei dem Gedanken" gewesen zu sein, gegen Hitler und sein Regime protestieren zu können. Otto und Elise Hampel werden am 22. Januar 1943 vom 2. Senat des "Volksgerichtshofes" wegen "Zersetzung der Wehrkraft" und "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt und am 8. April 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet. Ihr Schicksal ist die Grundlage für Hans Falladas Roman "Jeder stirbt für sich allein".

Literatur
  • Kuhnke, Manfred: ... daß ihr Tod nicht umsonst war. Authentisches und Erfundenes in Hans Falladas letztem Roman. Neubrandenburg 1991
© 2023 Gedenkstätte Deutscher Widerstand www.gdw-berlin.de
Literatur

Kuhnke, Manfred: Falladas letzter Roman – Die wahre Geschichte, Neubrandenburg 2011.

Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein, ungekürzte Neuauflage, Berlin 2011.

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